Schrift
Geschriebene Schrift
- 13. Jhd. v. Chr.: älteste Zeugnisse des Schriftalphabets (aramäische, hebräische, phönizische)
- 1100 v. Chr.: Entwicklung der griechischen Schrift
- 700 v. Chr.: Römische Capitalis
- 400 v. Chr.: Entwicklung einer runden Variante der römischen Schrift
- Seit dem 3. Jhd.: Minuskel-Alphabet
- Um 600: Mehrstufigkeit der Schrift
- Ende des 8. Jhd.: Einheitliche Schrift (Karolinische Minuskel)
Wichtig für die Gestaltung ist der Aspekt der Zusammenfügung der Groß- und Kleinbuchstaben, der ausschlaggebend für die Entwicklung der aktuellen Buchstabenformen ist.
Mit den einzelnen Schriftmerkmalen lassen sich Epochen historisch in Szene setzen.
Druckschrift
Dekoratives Schreiben, das bei Urkunden oder Bibeln zu finden ist, war zeitaufwändig. Mit der Erfindung der Drucktechnik und der beweglichen Lettern steigerte sich der Informationsfluss und eine maschinelle Reproduktion von Ideen und Wissen wurde ermöglicht.
- 1450: Aufkommen der Antiqua (Schrift mit Serifen)
- 15. Jhd.: Renaissance-Antiqua sowie Einsatz von Minuskeln und Majuskeln
- 17. Jhd.: Barock-Antiqua: flachere Schrägungen und senkrechtere Schrägachse
- 18. Jhd.: Klassizische Antiqua: rechtwinklingie Formen und starke Unterschiede zwischen Wagge- und Senkrechten
- 19. Jhd.: serifenlose und serifenbetonte Linear-Antiqua
Die Industrialisierung führte zur einer Technisierung, Ökonomisierung und Spezifizierung der Arbeitswelt. Der handwerkliche Schriftsatz verlor an Bedeutung, weshalb von einem Schriftverfall gesprochen wird.
- 1900: florare Elemente in der Zeit des Jugendstils.
- 1920er: Revolution der modernen Kunst (Futurismus, Dadaismus). Junge Gestalter differnzierten sich von der klassischen Typografie der Verlagshäuser und Druckereien.
Nach dem ersten Weltkrieg: Junge Gestalter propagierten und ideologisierten eine moderne Typografie. Diese neue Grotesk-Typografie symbolisierte die junge Industriegesellschaft, den Fortschritt und den Internationalismus. - 1925: Typografie dient nicht mehr als künstlerisches Ausdrucksmittel, sondern als Medium der Kommunikation.
- 1933: In der DDR galt Gebrauchs- und Werbetypografie als kapitalistisch und künstlerische Semantik.
- 1940: Grundlagen des Graphic Designs
- 1953: Entwicklung der Visuellen Kommunikation. Das Kommunikationsdesign basierte auf dem Stil des Bauhauses.
- 1960 bis 1990: Die Grotesk-Typografie verdrängte fast vollständig die Antiqua aus der Akzidenz- und Werbetypografie und die Fraktur verschwand aus der Lesetypografie.
- Ab 1970: Es kam zu einer Revolution durch den optomechanischen Schriftsatz (Fotosatz). Dieser ermöglichte mehr gestalterische Freiheiten durch tastaturgesteuerte Mechanismen.
Durch die Einführung des PC´s (ab 1975) entstanden neue Medien, Berufe und Ausbildungsstätten. - 1980: Aus dem analogen Trickfilm und dem Grafikdesign entstand die Animationstypografie.
- 1990er: Eine neue Generation von Schriftgestaltern modulierte vorhandene Schriftarten aus alten Schrift- und Stilepochen.
Die Digitalisierung der Schriften führte zu einer einfachen Verbreitung und dem Zugriff auf Schriftbibliotheken. In dieser Zeit gab es kaum innovative Bereicherungen, sondern nur neue Zierschriften. - Zwischen 1985 und 1995: Entwicklung des Internets: Web- und Screentypografie. Vielfalt und Variabilität: Mit Online-Programmen kann jeder neue Schriften erstellen.